Wassermann

20. Januar bis 19. Februar

11. Haus

Element: Luft

Herrscher: Uranus

Qualität: fix

Kalter Winter und Fastenzeit

Was macht ihn so zum Außenseiter, zum Exzentriker, den Wassermann? Hat es mit der Durststrecke der letzten Winterwochen zu tun? Zum Ende des Monats Januar befinden wir uns inmitten des tiefsten und kältesten Winters, Januar und Februar sind immer noch die kältesten Monate in Deutschland.

 

Für die Natur bedeutet das Winterschlaf, Starre, Ausharren. Aber anders als zu Beginn des Winters im Dezember und Anfang Januar ist es nun merklich weniger lange dunkel und am Tag auch länger hell.

Wir kommen also aus der dunklen, melancholischen Seite des Winters langsam heraus und schöpfen neuen Lebensmut. Die Pflanzen bereiten versteckt in der Erde ihre ersten Triebe vor, die schon im März zu sprießen beginnen.

 

Das ist noch lange hin und es ist nur die Hoffnung auf Besserung, die jetzt nährt. Die Vorräte, die im Herbst gesammelt und haltbar gemacht wurden sind über die Festtage deutlich geschrumpft.

 

Zeitlich fällt das Tierkreiszeichen Wassermann in die närrische Zeit, die Faschingszeit. Das ist durch und durch christliches Brauchtum und basiert auf der Notwendigkeit Nahrungsmittel bis zum Beginn des neuen Wachstums zu rationieren und reduzieren.

 

Doch bevor das große Fasten beginnt, soll noch ein letztes Mal richtig gefeiert werden in dieser kalten Jahreszeit, alle sind in einem Festakt zusammen und feiern den Abschied des Fleisches (carne vale: Ade, Fleisch).

 

Die 40-tägige Fastenzeit beginnt dann am Aschermittwoch und geht bis Karfreitag. Das ist alles viel weniger religiös als vernünftig: Ostern gibt es wieder grünes Gras, die Hühner legen Eier, es gibt wieder etwas Frisches zu essen.

Exzentriker und denkkünstler

Es ist vielleicht diese karge Zeit in Verbindung mit der Hoffnung auf den Frühling, die den Wassermann als Narr, als exzentrischen Mensch erscheinen lassen. Er tut und lässt, was er will, verkleidet sich, übersteigt die Normen und Werte der Gesellschaft und macht sich über alles lustig.

 

Analog dazu sind Menschen, die in dieser Zeit geboren sind meist sehr lustige Gesellen, mit denen man allerhand Unkonventionelles erleben kann.

Ganz anders als sein Tierkreis Nachbar Steinbock sind dem Wassermann Regeln und Gesetze zuwider, er möchte sich nicht anpassen und ist immer auf der Suche nach einer individuellen Lösung, nach einer Hintertür.

 

Wassermänner langweilen sich schnell und brauchen viel Input (wie auch die anderen Luftzeichen). Doch neben ihrer Neugierde ist die wichtigste Forderung die nach Freiheit und Gleichheit.

Es sind die wahren Gesellschaftsreformer und Utopisten. Das 11. Haus steht für den Wassermann und beinhaltet die Lebensthemen Freundschaft, Gleichgesinnte, Gesellschaft und technische Weiterentwicklung. Das alles sind die Spielfelder des Wassermanns, hier möchte er sich entwickeln, austoben.

 

Er ist ein guter Freund, aber verlassen sollte man sich besser nicht zu sehr auf ihn. Dem Wassermann ist seine Freiheit und Ungebundenheit lieb und heilig und schnell fühlt er sich in Bindungen eingeengt.

 

So sind Wassermänner nicht – wie das Oppositionszeichen Löwe – immer unter Leuten und lassens richtig krachen. Eher neigen sie zum Einzelgängertum, zum Exzentriker und Junggebliebenen.

Ihre vitale Kraft ziehen sie eben aus ihrer Fähigkeit Ketten zu sprengen, mit der Kraft des Uranus, der die ausbrechende, vulkanische Kraft des Wassermanns symbolisiert.

Wassermänner sind dem Löwen hinsichtlich ihrer Kreativität ähnlich, aber es sind – anders als die Fische – eher Tüftler und Bastler, oder aber Denkkünstler.

 

Fortschritt und beschleunigung

In der jetzigen Zeit - dem Zeitalter des Wassermanns - kann es Wassermännern also sehr gut gehen – die Explosion der technischen Möglichkeiten befriedigt ihren innovativen Fortschrittsdrang, die mobilen Medien, das Internet ermöglichen zwangloses und weitreichendes Kommunizieren ohne Bindungsaufforderung und die Schnelligkeit der Zeit entspricht ihrer Schnelligkeit des Denkens.

 

Dennoch sind gerade Wassermänner oft diejenigen, die alternative Gemeinschaften gründen, um der Beschleunigungsdynamik des Kapitalismus Einhalt zu gebieten. Vielleicht liegt die Motivation aber auch darin, dem Ganzen den Rücken zuzudrehen und wieder etwas Eigenes zu machen.

 

Der Link zum Audio Feature vom Radio mdr Sachsen

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